Faktor X in Gewerbegebieten
Ressourcen- und Klimaeffizienz in Gewerbe– und Industriegebieten erreicht neue Dimensionen beim Klima- und Ressourcenschutz bei der optimierten Entwicklung und der Unterhaltung von Gewerbe- und Industriegebieten sowie dem Bau und Betrieb darin befindlicher Gebäude. Es baut auf der bisher im Siedlungsbau erfolgreich umgesetzte Faktor X – Methodik einer lebenszyklusweiten Optimierung des Ressourcenverbrauchs und Klimaschutzes auf. Diese wird im Projekt umfassend an die weit komplexeren Fragestellungen im Zusammenhang mit der Neuerschließung von Gewerbe- und Industriegebieten angepasst und erweitert.
Dazu wird ein Katalog von Ressourcen- und Klimaschutzmaßnahmen entwickelt, im Hinblick auf seine Wirksamkeit quantifiziert und in ein Punktesystem überführt. Klimaanpassungsmaßnahmen sowie Maßnahmen zur ökologischen und sozialen Qualitätssteigerung von Faktor X – Gewerbe- und Industriegebieten werden in Form von Vorgaben und Indikatoren für künftige kommunale Umsetzungsstrategien formuliert. Ein solcher lebenszyklusweiter Ansatz bei Gewerbegebieten ist bislang in Deutschland nicht verfolgt worden und daher grundsätzlich innovativ.
Mit Hilfe dieses Punktesystems sowie der Vorgaben und Indikatoren ist es Kommunen und Investoren im Rheinischen Revier (und darüber hinaus) zukünftig möglich, pragmatisch und richtungssicher klima- und ressourcenschonende Gewerbe- und Industriegebiete zu realisieren.
Exemplarisch wird dies in drei Gewerbegebieten im Rheinischen Revier planerisch und baulich umgesetzt werden. Da die künftigen Gewerbeflächen noch im Bauleitplanverfahren sind, werden parallel zur Methodenentwicklung die Grundlagen und Ergebnisse iterativ erarbeitet und unmittelbar in der Praxis überprüft.
Faktor X in Gewerbegebieten ist ein Verbundvorhaben, an den zahlreiche Partner beteiligt sind. Die Faktor X Agentur der Entwicklungsgesellschaft indeland übernimmt die administrative Projektleitung, ResScore hat die wissenschaftliche Leitung des Projektes inne. Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt Energie gGmbH arbeitet an Grundlagen zur Ableitung von Rohstoffindikatoren aus der Hintergrunddatenbank für Ökobilanzdaten Gaby und unterstützt bei speziellen Fragen der Bilanzierung. Das Institut für anthropogene Stoffströme an der RWTH Aachen ist für die quantitative Modellierung der Maßnahmen zum Klima- und Ressourcenschutz zuständig. Die Fachhochschule des Mittelstandes ermittelt einen Katalog genereller Maßnehmen in Gewerbebetrieben, mit denen der Klima- und Ressourcenschutz dort verbessert werden kann. Schließlich sind die Kommunen Eschweiler, Inden und Langerwehe an der praktischen Umsetzung des Verfahrens beteiligt.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen der STARK-Richtlinie zur Stärkung des Transformationsprozesses in den Kohleregionen.